Die fotografischen Lichtbilder von Renate Porstendorfer sind wie rätselhafte Botschaften, wie Hieroglyphen einer vergessenen Natursprache. Entstanden sind sie durch Sonnnenlichtspiegelungen auf einer Wasseroberfläche.
Die Musik von Martina Cizek ist geformt aus Improvisationsmaterial von Geige, E-Geige, Flöte, Saxophon und Geräuschen. Aus diesen Grundklängen sind Generationen von Klängen und Klangprozessen abgeleitet, in ständigem Wechsel von elektronischer Transformation und Gestaltung. Dazu spannt ein Saxophon den Bogen vom natürlichen Instrumentenklang zu den parallelen elektroakustischen Klangbildern der Komponistin. Im Raum mischt sich das Blasinstrument mit der komponierten Musik aus den Lautsprechern. Die Partitur erstrahlt partiell in der Projektionsfläche – Bildberührungen verschmelzen mit Klangkonturen.
Bilder und Klänge entstanden unbeeinflusst und unabhängig voneinander, wenn auch vielleicht aus demselben Geiste heraus. Sie begleiten einander in selbständiger Weise in zwei eigenen Spuren. Lichtschriften und Tonspuren setzen Zeichen, die zu entziffern bleiben.
Im Zeitfluss der langsam wechselnden Bilder kann sich der Betrachter von der Musik in den Bildraum hineintragen lassen. Die Künstlerinnen zeigen mit ihren Bildern und Klängen eine Durchdringung von Konkretem und Abstraktem, die uns ungeahnt in eine neue licht- und klangpoetische Welt versetzen. Eine unendliche Fülle zarter und flüchtiger Ansichten lädt ein und bietet tönende Lichtblicke als Köstlichkeiten für Auge und Ohr.